Die Programme der deutschen Demokraten und Liberalen ähnelten sich stark. Kein Wunder, entsprang die demokratische Bewegung im Gebiet des Deutschen Bundes im Vormärz aus dem Liberalismus. Dennoch kristallisierten sich bald Unterschiede zwischen diesen beiden politische Bewegungen heraus.
Nicht einig waren sich die Demokraten und Liberalen beispielsweise im Wahlrecht. Während die Liberalen das existierende Zensuswahlrecht unterstützten, lehnten die Demokraten dies ab und forderten das allgemeine und gleiche Wahlrecht. Darüber hinaus verlangten die Demokraten statt der bisherigen Armee eine Milizverfassung.
Weitere Unterschiede gab es bei den staatsrechtlichen Ziele. Die Demokraten gingen vom Prinzip der Volkssouveränität aus. Ein monarchisches System kam für sie nicht in Frage. Volkswille und Staatswille sollten eins werden. Während die Demokraten also die republikanische Staatsform vorzogen, sprachen sich die Liberalen für die konstitutionelle Monarchie aus. Die Demokraten wollten den deutschen Einheitsstaat, die Liberalen wollten hingegen die deutschen Einzelstaaten nicht abschaffen.
Liberale und Demokraten sprachen auch unterschiedliche Bevölkerungsschichten an. Während die Liberalen eher auf Bildungsbürger und Besitzende als berufene Vertreter des Volkes setzten, sahen die Demokraten auch Handwerker, Händler oder Kleinbauern als Basis des politischen Volkes an.